STSA wurde im Jahr 2021 von ihren Mitgliedern beauftragt, eine Weiterbildung zu entwickeln, die es Mitarbeiter der Rohstoffbranche ermöglicht, sich mit den Herausforderungen rund um die Bereiche Umwelt, Soziales und verantwortungsvolle Unternehmensführung (ESG) auseinanderzusetzen. Die Schulung sollte den effektiven Warenfluss des Rohstoffhandels durchleuchten und auf die kontrastreichen Realitäten der verschiedenen Rohstoffsegmente Aufmerksam zu machen, seien dies Agrarprodukte, Metalle, Mineralien sowie Energie. Auch sollte die Branche ein besseres Verständnis und Bewusstsein über die Wirkung ihrer Wertschöpfungskette in ESG-Fragen erhalten.
Im Januar 2023 führte STSA erstmals den neuen Grundlagenkurs zur Nachhaltigkeit für rund 20 Teilnehmer durch. Diese stammten aus unterschiedlichen Berufsgruppen innerhalb und ausserhalb der Mitgliedsunternehmen. In der neuen Schulung erhielten Rechts- und Compliance-Experten, Risikomanager und Händler, Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte sowie Bankdirektor einen Einblicke in die Nachhaltigkeitsthematik, unterstützt durch Schulungen von drei Experten und fünf externen Referenten. Dank der im letzten Jahr aufgebauten technischen Mittel konnte die Schulung in Hybridform durchgeführt werden, wodurch auch Teilnehmer aus der Deutschschweiz und dem Ausland (Kolumbien, Rumänien) teilnehmen konnten.
Während der zweitägigen Veranstaltung vermittelten die Experten ihr Wissen in vier Modulen: rechtlicher und politischer Rahmen betreffend Nachhaltigkeit; Herkunft der Rohstoffe und deren Verarbeitung; Verteilung und Nutzung; verantwortungsvolle Unternehmensführung und Kommunikation. Die Lernmethode bestand aus einer Kombination aus Wissensvermittlung und aktiver Teilnahme bei Gruppenarbeiten und Plenarvorträgen.
Neben der Anwesenheit von ESG-Verantwortlichen bestand der innovative Ansatz darin, verschiedene Interessengruppen in das Lehrprogramm Schulung einzubeziehen. Die Schweizer Regierung konnte ihre Erwartungen mit einer Präsentation des Eidgenössischen Auswärtigen Amt EDA erläutern. Zudem thematisierte die NGO Terre des Hommes (TdH) die Frage der Kinderarbeit mittels Vorgabe der UNO-Standards. TdH veranschaulichte ihre Zusammenarbeit mit dem Privatsektor und ihre Arbeit in Bezug auf den Schutz von Kindern in zahlreichen Entwicklungsländern.
Letztendlich ist diese neue Ausbildung erst die Eisbergspitze des Wandels. Nachhaltigkeitsthemen werden nun in allen zukünftigen STSA-Ausbildungen integriert. Auf diese Weise wird STSA zur Stärkung des Schweizer Arbeitsmarktes beitragen und den Kursteilnehmern ermöglichen, in Sachen Nachhaltigkeit allen einen Schritt voraus zu sein. Sie werden in der Lage sein, die Aufgaben unserer Industrie besser zu verstehen, und dies bevor Konkurrenzplätze der Schweiz beginnen auf die gleichen Wettbewerbsvorteile zu setzen.